Montag, 13. Oktober 2014

Agenturevent IDEEN 2015 - Rückblick


Unser dritter, jährlicher Agentur-Event ist im wahrsten Sinne des Wortes "Geschichte". Wir bedanken uns herzlich bei allen Besucherinnen und Besuchern und haben uns sehr auf die positiven Feedbacks gefreut.

Rund 140 Gäste fanden am 9. September den Weg in den St.Galler Pfalzkeller, um in voller Erwartung mehr zum Thema Storytelling und Content-Marketing zu erfahren.Wahre Profi-Storyteller wie der Schauspieler Beat Schlatter und Drehbuchautor Stefan Millius führten die Besucherinnen und Besucher in das Geheimnis ein, wie spannende, authentische und mitreissende Geschichten entstehen können. Unsere Aufgabe als Kommunikationsunternehmen war es, diesen narrativen Ansatz in einen werblichen und strategischen Zusammenhang zu bringen. Content-Marketing heisst das Zauberwort.Wir freuen uns bereits auf die nächste Produktion im kommenden Jahr.










Mittwoch, 8. Oktober 2014

Meine Kommunikations-Gedankenwelt

Aufmerksamkeit ist zur knappsten Ressource unserer Zeit geworden. Vertrauen ist die Währung der Zukunft. Herkömmliche Werbeformen haben weitgehend ausgedient. Die Kommunikation der Zukunft wird eine andere sein. Neue Ideen, Denkhaltungen und Konzepte sind gefragt. 

Die nachfolgenden Punkte fassen meinen Denkansatz, meine Haltung und meine Arbeitsweise zusammen:

  • Marketing-Communication und Corporate-Communication werden in einer einzigen Disziplin aufgehen: der Markenkommunikation.
  • Produkte und Dienstleistungen werden in Zukunft nicht nur Bedürfnisse stillen, sondern den Eintritt in Erlebniswelten ermöglichen. Brand Experience ist die neue Dimension in der Markenkommunikation.
  • Touchpoints werden zu Points of Experiences (real und virtuell).
  • Der «Point of Sale» wird zum «Point of Seduction».
  • Erfolgreiche Marken werden die Macht haben, Menschen und Unternehmen zu verändern. Willkommen in der Transformationsökonomie!
  • Menschen wollen spannende Geschichten erleben. Storytelling wird den Kommunikationsinhalt bestimmen. Content-Marketing ist der Schlüssel für authentische und inhaltlich relevante Kommunikation.
  • Die Welt wird noch digitaler und virtueller. Wer die Brücke zwischen Online- / Offline-Nahtstellen meistert, bestimmt die Regeln.
  • Kommuniziert wird in Zukunft hauptsächlich auf Bildschirmen.
  • Gute Kommunikation muss die vier Elemente Unterhaltung, Eskapismus, Bildung und Design perfekt miteinander verbinden.
  • Persönliche Begegnungen werden in unserer digitalen Welt immer wertvoller.
  • Co-Branding gewinnt! Wenn sich starke Marken mit ähnlichen Werten verbinden, können ganz neue Modelle im kooperativen Marketing entstehen.
  • Die Gesellschaft wird multioptional. Im Sinne von: "Gebt mir das Produkt, das im Augenblick zu mir und zu meiner Stimmung passt", können Menschen nicht mehr in allgemeinen Mustern kategorisiert werden.
  • Wir sprechen nicht mehr von B to B, B to C oder B to E, sondern von Business to People. Das Individuum wird das Objekt der Begierde. Mass-Customization die passende Antwort auf Big Data. 
  • Der Konsum ist weiblich!
  • Im «Einfachen» liegt eine grosse Chance für Marken, Kunden langfristig zu begeistern und zu binden. Wer es schafft, das Leben des Kunden zu vereinfachen und verständlich zu kommunizieren, wird erfolgreich sein.
  • Dauerhafte Anziehungskraft kann nur der auf den Kunden ausüben, der dem Kunden zuhört. Die Zeit der marktschreierischen Einweg-Kommunikation liegt hinter uns. Gefragt ist eine neue Konversationsqualität. Stilecht, geistreich, ehrlich, überraschend. Vertrauen heisst die Währung der Zukunft. Authentizität ist die Basis dazu.



Montag, 25. August 2014

Inbound-Marketing im Rekrutierungsprozess

Was tun Sie, damit Ihr potentieller Mitarbeiter Sie im Internet findet? Er hat Wünsche und Bedürfnisse, Probleme und Herausforderungen. Er recherchiert zu Themen, die ihn beschäftigen. Er will nicht lesen, wie wunderbar Ihr Unternehmen ist und wie grossartig Ihre Produkte sind – er sucht nach einem Job, der seinen Wünschen und Möglichkeiten entspricht.

Wie können Sie erreichen, dass er bei seiner Recherche unweigerlich auf Sie stösst? Damit beschäftigt sich die Strategieoption „Inbound Marketing“.


Was ist INBOUND Marketing? Das Wort INBOUND bedeutet „eingehend, ankommend“ und ist im Gegensatz zu OUTBOUND (abgehend) dank dem Internet und vor allem dank den Social Media Möglichkeiten eine sehr effiziente Strategieoption geworden. Eine echte alternative zur herkömmlichen Mitarbeiterwerbung. INBOUND Marketing fokussiert auf die Bereitstellung von qualitativ hochwertigen Inhalten, um von potentiellen Mitarbeitenden gefunden zu werden, statt diese zu suchen!


Besucher anziehen mit Content-Marketing - Mehrwert mit relevanten Inhalten
Eine gute Content Marketing Strategie ist zu 100% auf die Zielpersonen ausgerichtet – und richtet sich an deren Bedürfnisse, Probleme, Herausforderungen oder Themen, die sie bei ihrer Recherche bewegen. Die erstellten Inhalte in Form von Blogposts, Infografiken und Videos sollten thematisch präzise auf die Bedürfnisse von potenziellen Mitarbeitenden eingehen und ihnen einen Mehrwert bieten (wie z.B. Hilfestellung, Aufklärung, Information, Unterhaltung oder Wissen).



Content-Werkzeuge können verschiedene Formen annehmen. Weit verbreitet sind:
  • Whitepapers: 
  • eBooks 
  • Webinare 
  • Infografiken 
  • Info-Events 
  • Games 
  • Landing-Pages 
  • Videos und Animationen 
  • Blogs 


Tipp:

Kreieren Sie inhaltlich wertvolle Inhalte, welche Ihre Rekrutierungszielgruppe aktiviert und vor allem einen positiven Mehrwert bieten:



  • Setzen Sie den Job-Alltag spannend und authentisch in Szene, z.B. mit Videos, Blog-Beiträgen, Twitter-Tweeds 
  • Sprechen Sie über Arbeitsbedingungen, Fringe Benefits, Anstellungskonditionen und über Aufgaben 
  • Lassen Sie Kolleginnen und Kollegen sprechen. Organisieren Sie beispielsweise Webinare mit Live-Chats oder FAQ-Sessions. Laden Sie potenzielle Mitarbeitende zu Besichigungen ein (wie bei Wohnungsbesichtigungen). 
  • Kreieren Sie ein Strategiespiel, welches beispielsweise Aufgaben aus dem Arbeitsalltag nachempfinden 
  • Vermitteln Sie Wissen, beispielsweise über Ihre Branche, den Beruf oder auch über branchenfremde Themen 



Leads gewinnen durch Selbstqualifikation

Nuten Sie jede Gelegenheit, mit potenziellen Kandidaten aktiv zu interagieren. Wenn sich jemand für Ihr Unternehmen bzw. eine bestimmte Stelle interessiert, dann wird nehmen Sie Kontakt auf. Nutzen Sie hierfür beispielsweise sogenannte Landing-Pages mit Formularen. Das sind separate Internet-Seiten, die speziell für einen bestimmten Job errichtet wurden. Oder kreieren Sie Pop-up-Chats mit Aktiv-Beratung.


Inbound-Marketing bzw. Content-Marketing in der Personalgewinnung ist ein starkes, effizientes und modernes Instrumentarium mit Win-Win-Potenzial. Ein Tausch von relevanten Inhalten gegen attraktive Kontakte, aus denen auch mehr werden kann.





Samstag, 12. Juli 2014

Arbeitgebermarke: 5 Schritte, wie Sie ihre Marke nach innen stärken

Eine starke Arbeitgebermarke ist ein kostbares Gut. Im wahrsten Sinne des Wortes. Wie ein ausgeklügeltes Wertschriftendepot muss sie, damit der Markenwert steigt, gepflegt und betreut werden. Wie profitieren Sie von sorgfältigem Employer Branding? Worauf sollten Sie in der Markenpflege für bestehende und potenzielle Mitarbeitende achten?




Sonntag, 9. März 2014

Wie kommunizieren Menschen zukünftig miteinander und welches Medium wird sich behaupten?

Das Zukunftsforschungsinstitut See More hat dazu im Auftrag von Microsoft fünfzig Kommunikationsexperten weltweit befragt. Sechs Thesen geben Aufschluss über die Forschungsergebnisse. Danach sind Emotion, Automation und Identität klare Paradigmen für einen Wandel in der Kommunikationsbranche.


50 Experten formulierten innovative Wünsche und Ideen

Jederzeit Wissen abrufen, grenzenlos erreichbar sein: Internet und Mobilfunk machen vieles leichter. Doch die Masse von Informationen kann die Nutzer auch überfordern. Eine Umfrage des Branchenverbands Bitkom vom März 2011 hat gezeigt: jeder dritte Deutsche fühlt sich durch die tägliche Informationsflut gestresst. Innovative Formen des digitalen Miteinanders sollen dies zukünftig verhindern.

Im Auftrag von Microsoft erstellte das Zukunftsforschungsinstitut See More eine Studie, die sich mit der Frage beschäftigte, wie man im Zeitalter der Überallerreichbarkeit Kommunikation noch verbessern kann. 50 weltweite Experten formulierten dazu ihre Ideen und Wünsche für die Verständigung von morgen.


Die Mutter der Kommunikation ist und bleibt die E-Mail

In einem Punkt waren sich die Teilnehmer einig: Ein einziges Medium der Zukunft wird es nicht geben. Die Nutzer verwenden weiter alle elektronischen Medien - je nach Anlass und Inhalt der Kommunikation das Social Web, Instant Messaging, Microblogging oder SMS. "Es gibt die sozialen Medien wie SMS für kurze Aussagen oder Twitter für den kleinen Kommentar. Die Mutter der Kommunikation ist und bleibt die E-Mail. Sie ist sicher, sie hat sich bewährt und sie ist einfach zu nutzen", bestätigt Oliver Leisse, Zukunftsforscher und Geschäftsführer von See More.
Die Menschen möchten einfacher und persönlicher kommunizieren

Emotion, Automation und Identität gewinnen bei der Kommunikation von morgen zunehmend an Bedeutung. "Die Menschen möchten zukünftig einfacher und persönlicher kommunizieren. Sie wollen dabei alle Sinne direkt ansprechen, um ihre eigenen Emotionen stärker zu vermitteln. Zum Beispiel durch E-Mails, in denen die Musik oder die Farben die Stimmung des Absenders widerspiegelt. Darüber hinaus wünschen sie sich Medien, die mitdenken. Das können beispielsweise automatisierte Hilfen für die Formulierung oder auch für das Layout sein. Alles, was die Kommunikation erleichtert, ist dringend erwünscht", erläutert Christian Weghofer von Microsoft die Ergebnisse der im Juli 2012 veröffentlichten Studie. Insgesamt haben die Forscher sechs Thesen aus den Vorstellungen der Menschen zur idealen Kommunikation der Zukunft zusammengestellt.


These 1: Aus Electronic Mail wird Emotional Mail

Die Studie macht deutlich: Die Menschen fühlen sich durch die Informationsflut überfordert. Der Ausdruck von Gefühlen soll die Informationsaufnahme erleichtern. Dies wird durch die gezielte Ansprache aller fünf Sinne - von sensual-musikalischen Codes in E-Mails bis zu unterstützenden Bildern und Filmen im Hintergrund erreicht.


These 2: Der Sender wird zum Künstler

Sowohl in der gestalterischen als auch der rhetorischen Auswahl erhoffen sich die Menschen mehr Kreativhilfen - wie zum Beispiel Layout und- Formulierungsvorschläge.


These 3: Die E-Mail der Zukunft werden wir nicht mehr schreiben, sondern denken

Barrieren für Kommunikation, wie Eingabegeräte, sollen in Zukunft verschwinden. Der Wunsch der Nutzer ist eine intuitive Eingabe, die durch Gesten, Sprache oder sogar Gedanken gesteuert werden könnte. Tatsächlich wird schon heute intensiv an sogenannten Brain Computer Interfaces geforscht.


These 4: Aus E-Mail wird Smart Mail

Der Wunsch nach Programmen, die mitdenken und wiederkehrende Aufgaben der Kommunikation übernehmen, ist groß. Die Forscher erwarten mehr Unterstützung durch die Mailsoftware bei Routineschreiben und wiederkehrenden Aufgaben.


These 5: Meine Identität wird mobil

In einer immer mobiler werdenden Welt wollen die Befragten der Studie alle Informationen synchron auf jedem Gerät. Ihre virtuelle, digitale Identität soll in einem umfassenden Kommunikations-Medium überall dabei sein. Auch systemübergreifende Synchronisation muss reibungslos funktionieren.


These 6: Ich bin, was ich kommuniziere

Menschen möchten durch Kommunikation ihre Identität aufbauen. Das Motto lautet: "Ich bin, was ich kommuniziere". Gewünscht ist deshalb eine Eingabeform, die eine persönliche Note ermöglicht, wie zum Beispiel ein individualisierter Auftritt mit Avatar oder Profilbild.

Quelle: microsoft.com





Sonntag, 1. Dezember 2013

Gastbeitrag: Laienhirn vs TecSpecs:



Vor einigen Wochen hab ich den Space-Thriller „Gravity“ gesehen. Gruselig! Der allerallerallerschrecklichste Moment: Sandra Bullock hat es nach buchstäblich überirdischen Strapazen bis in die rettende Raumkapsel geschafft – und muss die Bedienungsanleitung der Kapsel lesen! Alle Tasten der Steuerkonsole auf Russisch! Später dann (in der zweiten Raumkapsel) auch noch auf Chinesisch! Zum Glück für die Heldin hatten beide Manuals auch Bilder wie die Aufbauanleitungen bei IKEA.

Aber vor jeder Bedienungsanleitung steht der Kauf und vor dem Kauf die Auswahl. Für oberfaule „Laien-Kunden“ wie mich, die keine „Hausaufgaben“ machen und TechSpecs lernen, aber trotzdem gern einen Tablet-PC haben wollen, überirdisch herausfordernd!
Zuerst: Ein tierisch-technisch klingender, Ehrfurcht einflössender, futuristischer Produktname wie SupercooltechFirma AB2013Jwd XZL. Sind diese Produkte vielleicht nur aus Versehen auf dem Markt, weil sie noch diese code-artigen abgekürzten TecLab-Namen haben?
Ich bin von so was tief beeindruckt (und das ist der Sinn), aber auch traurig, weil ich nicht verstehen kann, was die kryptisch abgekürzten Buchstaben und Zahlen bedeuten (und das ist nicht der Sinn).
LifeTab – das scheint sozusagen der Vorname des Produkts. Daran klammert man sich erst einmal fest, das weckt auf jeden Fall positive Assoziationen: Wahrscheinlich ein Tablet für das Life, das Leben, mit Lebensecht-schnellen Aufnahmen, klingt durchweg gut.
Dann folgen „TecSpecs“, die z.B. so ähnlich lauten:

25 cm (10 Zoll) – das ist die Bildschirmweite, schräg von Ecke zu Ecke. Ok das kapiert inzwischen jeder, das hat sich auch zu Kunden bis hinter dem Mond herumgesprochen. Und danke auch für die Zollangabe, falls ich mal in die USA verreise, ist das gut zu wissen. Sieben Zoll reichen für eBooks, zehn Zoll lieber für Filme – aber wie viel von was passt drauf?

Dann kommt’s: ARM Cortex A9 – Cortex? Hirn? Stand da am Anfang sonst nicht immer irgendwas von Prozessor wie „Intel inside“??? Da wusste auch der letzte IT-lobotomierte Vollpfosten von vorgestern, dass das Gerät gut sein musste, eben weil „Intel inside“ war. Was ist jetzt plötzlich der Cortex? Da gibt’s doch im menschlichen Hirn den gleichnamigen präfrontalen ... klingt auf jeden Fall super. Wahrscheinlich ist dieser Tablet einfach superschlau, wenn er irgendwo in seinem flachen Gehäuse auch so einen Cortex hat, den normale Menschen in einem rundlichen Behälter von bis zu anderthalb Litern Fassungsvermögen auf ihrem Hals aufbewahren. Wieviele Bilder, Hörbücher und Musikstücke der Tab damit wohl jonglieren kann?

1,6GHz oder DualCore – GigaHertz, da geht’s um Schwingungen (weil „Herz-mit-T“, das war ja irgendwas mit Schwingungen, gell?), wer English spricht, kann jetzt auch evtl. an Tai Ginseng denken und sich das Ganze so herleiten: Dual Core als Kraft der zwei Herzen, und zwei ist meistens besser als eins. Hertz, Herz, Ghz – das sagt, wie schnell der Prozessor ist. Der Prozessor, das weiß jedes Kind, ist das „getaktete Herz“ des Geräts – bzw. eigentlich das denkende Hirn, aha, genau der ominöse Cortex von eben! Bei Maschinen ist das anatomisch anders als bei Menschen, da ist Herz und Hirn irgendwie eins. Die Prozessorleistung sagt aus, wie schnell der Tablet Daten verarbeitet. Giga ist besser als Mega und Dual ist besser als Uni, also ist das wahrscheinlich einfach ein ziemlich schnelles Gerät und bei den Konkurrenzgeräten steht da meistens ja auch irgendwas mit 16.

1GB RAM – was war noch gleich RAM, Random Access Memory, sicher kein Speicher mit zufälligem Zugang, also schnell googeln: RAM ist der Arbeitsspeicher. Und, logisch, je mehr Arbeitsspeicher, desto mehr kann ich gleichzeitig machen zB Musik hören und Bilder anschauen – viel RAM ist wie eine fähige Sekretärin, die ist auch multitaskingfähig. Aber was und für wieviele Sachen? Und welche Formate? 1 GigaByte sind 1.000.000.000 Byte, ein Byte ist laut Wiki eine Speichermenge oder Datenmenge, die ausreicht, um ein Zeichen darzustellen ... ich weiß bloss immer noch nicht, wie viele Musikstücke, Bilder, Hörbücher und so weiter auf das Tablet passen ... aber Giga ist auf jeden Fall gut, weil besonders groß und die anderen Geräte haben auch alle irgendwas ähnliches.

Weiter: 16GB HDD – was ist denn gleich HDD? Wieder schnell gegoogelt: Hard Drive Disk! Hard Drive war Festplatte (auch HD abgekürzt. Wenn’s um Fernseher geht, steht HD für High Definition, aber hier geht’s nicht um Fernsehen, Filme gucken, also die unerwünschte Assoziation ganz schnell wieder vergessen), und die HD ist hier auch wieder Giga also mega-mega-groß, 16 GB Festplatte für all meine Inhalte! Super! Mein tragbares Bücherregal! Wieviel passt wohl ungefähr drauf? Ich weiß es immer noch nicht. Aber auch die anderen Geräte haben ganz viele Angaben mit 16 und einer ähnlichen Abkürzung dahinter.

16GB Flash Speicher – noch ein Speicher! Warum noch einer? Lieber nicht dumm fragen, sondern schnell googeln: „Flash-Speicher finden überall dort Anwendung, wo Informationen persistent (nichtflüchtig) auf kleinstem Raum – ohne permanente Versorgungsspannung – gespeichert werden müssen wie zb in mini-HDMIs (...)“ Das auch noch schnell gegoogelt & gewikit: Aha, Mini-HDMIs sind Speicherkarten oder USB-Sticks. Geistesblitz! Das kennt man, das sind diese super-bequemen daumennagel-kleinen Steckdinger, die man überall dabei haben kann, um Daten zu laden oder einfach zwischen Geräten hin und her zu transportieren. Flash steht sozusagen für Informationen auf kleinstem Raum, also auch in der Handtasche, das ist doch super! Und gleich noch ein neues Wort gelernt: persistent. Wieviel meiner Daten wohl persistent auf diesen Flashspeicher passen? Und wo der genaue Unterschied zwischen permanent und persistent liegt oder ob es synomym benutzt werden kann? Schnell gegoogelt, die Neugierde siegt: tatsächlich – synonym.

SGX-544 – fix googeln: Alles klar, das steht für schöne, klare Bilder und Grafiken. Wieviele davon wohl draufpassen? 544? Bestimmt viel mehr bei weniger anderen Dateiformaten.

Android 4.2 – schon mal gehört, sicherheitshalber aber auch lieber schnell googeln: Das ist das Betriebssystem mit dem kleinen grünen sympathischen Männlein, das hab ich auch auf meinem Handy – wahrscheinlich können Tablet und Handy über ein Kabel oder kabellos über Bluetooth („Bluuuhtuuuuf“ = ohne Kabel, das immerhin haben wir uns gemerkt, und auch, das der merkwürdige Name auf den frühmittelalterlichen dänischen König Harald I., genannt Blauzahn, zurückgeht, weil der sehr kommunikationsfreudig war und gern Blaubeeren ass, die ihm die Zähne verfärbten. Wer’s nicht glaubt, kann es googeln) Daten austauschen, wenn sie dasselbe Betriebssystem haben, oder? Das wäre ja auch nicht verkehrt. Wieviele Daten von meinem Handy wohl auf’s Tablet passen?

W-Lan – gibt’s nur daheim, im Büro oder an öffentlichen Hot Spots. Wer trotzdem mit dem Tablet im Internet surfen, Mails verschicken oder in Geschäften TecSpecs googlen will, braucht neben einer Tastatur vor allem auch eine Mobilfunkanbindung: 3G, 4G, UMTS, LTE oder Cellular. Und dafür eine SIM-Karte und dafür einen Laufzeit- oder Prepaid-Vertrag bei einem Mobilfunkanbieter ... Moment, ein Handy hab ich doch schon und ein ultraflaches Notebook mit Tastatur auch (es wiegt samt Ladegerät wenig, sieht wahnsinnig cool aus und passt in die meisten meiner Handtaschen.)
Googlest Du schon? Oder fragst Du noch Mitarbeiter?

Ohne Google und Wiki wären Laien-Kunden aufgeschmissen, zumal oft kein Mitarbeiter verfügbar ist. Oder wenn nur die kryptischen TecSpecs runterbetet und man sich noch dümmer fühlt. Schlimmstenfalls verstehen Laien-Kunden ohne Hilfestellung nur die letzte, lapidare Produktangabe: „schwarz“.

Ich hab nur etwa zehnmal gegoogelt. Bin aber leider immer noch nicht schlauer, wie viele Daten ich ungefähr auf das Tablet packen könnte ... Schließlich – warum bin ich eigentlich nicht gleich drauf gekommen?- google ich meine Frage: „Wieviele Daten passen auf ein Tablet PC?“
Dazu gibt es etwa 3,1 Millionen Ergebnisse. An erster Stelle eine Kauf-Hilfestellung in „Der Spiegel[i]”. Der Artikel ist gut, wirft aber neue Fragen auf: Sieben oder zehn Zoll? Wieviel war das jetzt gleich wieder in der gewohnten Einheit Zentimeter? Retina-Display ja oder nein?
Und dann: „Wie viel Speicherplatz man braucht, hängt entscheidend davon ab, wie man das Gerät einsetzen will. Nur, wer sehr viel Musik und Filme auf dem Tablet ablegen will, braucht eine 64-GB-Variante.” Ok, das leuchtet ein, aber was genau ist „sehr viel?”
„Anwendern, die ihr Tablet hauptsächlich zu Hause nutzen wollen, dürften zumeist 16 GB Speicher reichen.“ Heißt das, dass man zuhause automatisch weniger als ‚sehr viel’ hat?” Warum? Weil man zuhause einen Fernseher, ein DVD-Regal, einen CD-Player hat? Hab ich alles nicht …” 16 GB seien genug für viele Dutzend Apps, ein wenig Musik, Fotos und vielleicht ein paar Videos oder einen Film. Wer sich nicht sicher ist, sollte 32 GB Speicher wählen. Den goldenen Mittelweg zwischen 64 und 16. Ich bin mir nicht sicher ... also 32.

FAZIT:
Keep it complicated and make it simple
IT-Laien-Kunden wie ich sind wirklich fürchterlich. Dumm, faul und ignorant. Eigentlich sollten sie zur Strafe für nicht gemachte IT-Hausaufgaben gar keine IT-Produkte kaufen dürfen. Wollen sie aber. Und träumen von einem eingebauten Übersetzungsprogramm, von ansprechenden Infographiken: Kleine, freundliche Symbole, die übersetzen: 32 GB = etwa X Hörbücher, Y Filme Z Apps. Oder einem Lifestyle-Test „Welcher Tablet-Typ sind Sie?“
Das klingt kompliziert und marketingkostenintensiv. Immerhin war die Entwicklung des Produkts schon aufwendig genug und die spezifische Sprache der Entwickler sagt doch auch exakt und ohne Bedeutungsverluste und Ungenauigkeiten aus, was das Produkt alles kann. Vorausgesetzt, alle sprechen diese Sprache und tragen gern Karohemden.
Und überhaupt – komplex und simpel, wie soll das gehen? Man kann nicht alles haben, was für Eingeweihte einfach und für alle anderen kompliziert scheint, weil sie partout kein TecSpecSprech lernen wollen, ist eben Pech. Basta!

Die Lösung: Sowohl als auch
Statt entweder (kompliziert) oder (vereinfacht) sowohl als auch. Keep it complicated AND make it simple. Das wichtigste Wort  in diesem Satz ist „and“. Machen Sie beides, übersetzen Sie komplexe Informationen in Metaphern, immerhin ist ja auch ein Wort wie „Cortex“ für einen besonders Gehirn-ähnlich-schnellen Prozessor aus der medizinischen Terminologie entlehnt.
Liebe Hersteller von Tablet-PCs und sonstigen IT- oder komplexen Produkten (wie z.B. auch Versicherungen, Finanzdienstleistungen etc.), es ist total ok, eure Produkte weiterhin mit den bisherigen TecSpecs zu bewerben, weil es Menschen mit TecSpecSpreck-Kenntnissen gibt, die diesen Zungenbrecher auch noch nach fünf Bier stolperfrei aussprechen können.
Aber ZUSÄTZLICH zeigt doch bitte auch vereinfachende Infographiken: Mehrere Tortendiagramme zusammen, die zeigen, wie viel Inhalt welchen Formats durchschnittlich-in etwa-ungefähr-geschätzt auf ein Tablet-PC passen (ist Ihnen mal aufgefallen, wie viele Leute in Mathe schlechte Noten hatten, aber keinerlei Probleme damit haben, von etwas den Durchschnitt zu bilden oder das begriffliche Konzept als „ungefähr“, „in etwa“ zu verstehen?).
Bieten Sie im Geschäft einen nett aufgemachten Test an, wie viel Musik, Hörbücher, Apps, Bilder, Videos jemand durchschnittlich nutzt und wie viele andere Geräte er oder sie besitzt. Fragen Sie den Kunden auf diese Weise doch erst einmal über seine oder ihre Daten-Gewohnheiten und lassen sich so die benötigte Info vorsortieren. Ein nett aufgemachter Test ermöglicht hohe Vergleichbarkeit der Kunden-Daten zu Marktforschungszwecken, ist nicht nicht personalintensiv und hat eine eingebaute Belohnung, was für ein super-hipper-cooler Tablet-PC-Typ man selbst ist. So einen Test können Sie auch prima auf Facebook und in der Lifestyle-Presse zweit- und dritt-nutzen!





Donnerstag, 7. November 2013

Gastbeitrag: E- wie (Kauf-Erlebnis)

Woran denken Sie, wenn Sie „Emotion” lesen? Die meisten werden vielleicht sagen: An etwas Negatives, an emotional unausgeglichene Menschen, Heulsusen, Diven, Temperamentsbolzen, Energievampire, Choleriker. Andere Menschen mit deren Gefühlen – Emotionen – schwer umzugehen ist, wenn sie sie zeigen.

Wie spät ist es gerade, als Sie dies lesen?
Wo befinden Sie sich?
In welcher Rolle?

Würden Sie Emotion anders definieren, wenn Sie selbst nicht im Büro arbeiten, sondern gerade selbst einkaufen? Feierabend haben? Oder Urlaub? Wenn Sie selbst gerade etwas Schönes erleben WOLLEN? Dann sind Sie selber Kunde – nicht mehr Entscheider.

Was wünschen Sie sich als Kunde? Können Sie das eindeutig benennen oder haben Sie sich längst daran gewöhnt, dass das Konsumleben eben so ist wie es ist? Und wenn Sie doch wissen, welches Kauferlebnis Ihnen Freude machen würde, woher sollen Sie wissen, wie das bei anderen Kunden wäre? Man kann doch unmöglich jedem sein Extrawürstel braten!? Schon haben Sie ein Bild von sich selbst am heißen Grill im Kopf, davor eine lange, murrende, stressende Kundenschlange die bis zum Horizont reicht. Und alle wollen irgendein Extrawürstel, Extrasauße, Extratellerchen ... der reine Horror! Bloss keine Emotionen aufkommen lassen!

Faktenbasiertes Marketing scheint da eine sichere Sache zu sein: Reine Fakten, Zahlen, technische Abkürzungen sagen die Wahrheit, sind emotionsfrei und jeder kann selbst erkennen, welche Vorteile er aus dem Produkt ziehen, was er damit alles anstellen kann.

Sie* erkennt auch durchaus, was 16GB HDD und 16GB Flash Speicher Speicherkapazität bedeuten, weil sie* ins Thema eingestiegen ist und die technischen Spezifikationen deuten gelernt hat. Er* hatte dazu bislang weder Zeit noch Lust und will schlicht und einfach wissen, wieviele Bücher, Songs oder Videos er* ungefähr auf sein neues Tablet laden kann, ohne dafür selbst zuerst die Dateigrößen in Bytes umrechnen zu müssen. (*Die Artikel wurden absichtlich „vertauscht“, um Sie um Stolpern zu bringen, gemein, gell?)

Dem einen „sin Uhl“, dem anderen „sin Nachtigal“

Die Erlebnisse beim Kauf ein und desselben (hier: technischen) Produktes können also sehr verschieden aussehen: Wer seine „Hausaufgaben“ gemacht, sich zuvor mit den technischen Daten vertraut, Fachzeitschriften gelesen, Produkttest verglichen und generell Spaß an der akribischen Anschaffungsplanung hat, kann beim Kauf qualifiziert mitreden und freut sich über die eigenen Spezialkenntnisse, die die hart erworbene Kennerschaft belegen und die das Kauferlebnis jetzt bestätigt. Und der Hersteller freut sich über das Interesse und den Respekt der informierten, interessierten Kunden, bei denen er ja quasi nur noch offene Türen einrennt. Alles Supi! So sollen Kunden sein. Sind sie aber nicht!

Denn wer keine Zeit oder Lust auf „Hausaufgaben“ und Fachliteratur wälzen hatte, stattdessen lieber Sport getrieben, ferngesehen, Freunde bekocht oder gefaulenzt hat, muss vor dem Kauf erst einige Übersetzungs-Hürden nehmen und zB die gewünschte Anzahl von Songs, Büchern, Photos, Videos etc. in MB umrechnen und mit der angebotenen Speicherkapazität abgleichen (oder einen Mitarbeiter fragen und das Glück haben, auch eine hilfreiche Antwort zu erhalten und nicht wegen Rechenfaulheit oder offenkundiger Bequemlichkeit verächtlich behandelt zu werden), bevor eine Kaufentscheidung getroffen werden kann. Mehr demnächst: Wie das Laienhirn TechSpecs übersetzt